Teilnahme der Brahma Kumaris an der COP30
Stärkung der Gemeinschaft, Schutz des Planeten
Bericht 3: 14. - 15. November 2025
Als die COP30 das Ende der ersten Woche erreichte, umfasste die Teilnahme der BK einen co-kreativen Workshop für junge Führungskräfte, der einen tiefen, reflektierenden Dialog unter brasilianischen Jugendlichen über die spirituellen Wurzeln von Umweltverstößen und die Kraft gemeinsamer Werte ermöglichte.
Ergänzt wurde dies durch das Climate Wisdom Studio, in dem die Erkenntnisse indigener Gemeinschaften, die Triebkräfte für Veränderungen, die Wirkung von Gebeten und Meditation zur Herbeiführung positiver Veränderungen und das Potenzial der „Global Ethical Stocktake“ als Instrument zur Selbsttransformation untersucht wurden.
Die Woche gipfelte in einem multireligiösen Dialog, in dem eine Reihe wichtiger Fragen im Zusammenhang mit der „Global Ethical Stocktake“ erörtert wurden und der zu reichhaltigen Gesprächen und einem regen Austausch führte.
Workshop für junge Führungskräfte:
Die Illusion des Eigentums: Von Mein zu Unserem
14. November 2025
Dieser interaktive Workshop war das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen jungen Menschen aus Brasilien und Mitgliedern der BK-Delegation. Diese Partnerschaft begann online mit regelmäßigen Vorbereitungstreffen mit jungen Führungskräften aus verschiedenen Gemeinschaftsorganisationen in Brasilien. Ziel war es, direkt mit den lokalen Gemeinschaften in Kontakt zu treten und das Thema Bergbau in der Region anzusprechen.
Dies geschah aus einer spirituellen Perspektive, wobei der Schwerpunkt auf vorherrschen -den ethischen oder moralischen Mustern der Übertretung lag. Das Thema des Workshops war ein gemeinschaftlicher kreativer Prozess innerhalb dieser Gruppe, zu dem 20 junge Erwachsene im Kunstmuseum (MABE) in Belém zusammenkamen, um sich auf reflek-tierende, herzöffnende Weise mit den Themen Besitz, Verbundenheit und gemeinsame Werte auseinanderzusetzen.
Die Session begann mit einer sanften, wortlosen Verbindungsübung, die ein subtiles Gefühl der Einheit und Präsenz schuf – eine verkörperte Erinnerung daran, dass „nicht alles, was wir als ‚mein‘ bezeichnen, wirklich uns gehört“ und dass „viele Dinge, die wir zu besitzen glauben, einfach Erfahrungen sind, die uns das Leben zur Verfügung stellt“.
Nachdem sich die Gruppe in kleinere Gruppen aufgeteilt hatte, verbrachte jede Gruppe fünf Minuten damit, tief über eines der vier Themen nachzudenken: „Respekt”, „Gegenseitigkeit”, „Wiederverbindung” und „Mein”. Nach jeder Runde tauschten die Teilnehmer Erkenntnisse, Geschichten und persönliche Reflexionen aus und kamen oft zu der Erkenntnis, dass die Bindung an die Vorstellung von „meinem Platz, meinem Ding, meinem Raum” manchmal die Verbindung einschränken kann, während eine Lockerung des Griffs Raum für Empathie und gemeinsame Erfahrungen schafft.
Im Anschluss an die Gruppenreflexionen trug jeder Teilnehmer eine abschließende Erkennt- nis bei, die das kollektive Verständnis darüber bereicherte, wie der Wechsel von „meins“ zu „gemeinsam“ Beziehungen, Gemeinschaften und sogar unsere Beziehung zum Planeten neu- gestalten kann.
Maureen Goodman, Programmdirektorin von Brahma Kumaris, Großbritannien, sprach anschließend über den grundlegenden Unterschied zwischen der indigenen und der vorherrschenden Weltanschauung. Sie betonte, dass, wenn wir glauben, etwas zu besitzen, diese Illusion uns „anhänglich” macht und dieses Verhalten uns Kummer bereitet. Wenn wir uns unserer Selbstwürde bewusst sind, sind wir nicht von anderen abhängig, sondern beziehen alles nur aus der höchsten Quelle.
Zum Abschluss der Veranstaltung hielt Maureen einen Meditationskommentar darüber, wie wir uns wieder mit unserem ursprünglichen Selbst und unserem schönen Planeten verbin- den können.
Der Workshop vermittelte den Teilnehmern ein klareres Verständnis dafür, wie Werte wie Demut, Gegenseitigkeit und Wiederverbindung die persönliche und kollektive Transformation leiten können – und lud alle dazu ein, weiter zu erforschen, wie man mit Offenheit, Authentizität und gemeinsamer Verantwortung leben kann.
Climate Wisdom Studio:
Stärkung von Gemeinschaften, Schutz des Planeten
14. November
In dieser Session sprach Golo Pilz mit Kumi Naidoo, Präsident des Fossil Fuel Non-Proliferation Treaty, Karenna Gore, Direktorin des Centre for Earth Ethics, und Maureen Goodman, Programmdirektorin von Brahma Kumaris, Großbritannien.
Kumi Naidoo berichtete, dass 80 % der Artenvielfalt auf unserem Planeten von indigenen Völkern geschützt wird, die in einer wechselseitigen Beziehung mit der Natur leben. Zum Thema „Warum und wie verändert man sich?“ sagte er, dass Menschen sich verändern, wenn sie in ihrer Seele berührt werden, und dass der beste Ausgangspunkt dafür ist, dass Gemeinschaften das schützen, was sie lieben. Wir müssen uns auch um die psychische Gesundheit der Menschen kümmern und die Vielfalt spiritueller Visionen und Inklusion wiederherstellen.
Maureen Goodman sprach über die indigene Weltanschauung der Verbundenheit. Wenn wir aus Liebe zu unserem Planeten handeln, fühlen wir uns motiviert, die notwendigen Veränderungen in unserem Lebensstil vorzunehmen. Wenn wir uns bewusst werden was wir wirklich schätzen, finden wir Wege, die notwendigen Veränderungen vorzunehmen. Wenn wir uns spirituell weiterentwickeln, beginnen wir, uns selbst, andere und die Welt anders zu sehen. Wir erkennen unsere eigene inhärente Güte, unsere Qualitäten und die Kraft, heilige Handlungen zu wählen.
Karenna Gore, Co-Leiterin der nordamerikanischen „Global Ethical Stocktake“ (GES), erklärte, dass die GES tatsächlich ein Instrument für Transformation ist, da sie die menschliche Wahr-nehmung und das menschliche Verhalten einbezieht. Daten und Wissenschaft reichen nicht aus, um Veränderungen herbeizuführen. Sie veranlasst uns, unsere gesellschaftlichen und kollektiven Wahrnehmungen zu hinterfragen. Außerdem ist sie ein Aufruf zu einer anderen Art des Wissens, zu verkörpertem Wissen und zu einer tieferen und verkörperten Selbsterkenntnis.
Die Klimakrise ist eine spirituelle Krise:
Eine multireligiöse globale ethische Bestandsaufnahme
15. November im TED Countdown House
Das TED Countdown House hat während der COP30 verschiedene Veranstaltungen organisiert. Eine davon war ein globaler Dialog zum Thema Ethik, der vom Projekt Dandelion, dem Center for Earth Ethics, der Laudato Si‘-Bewegung, dem Women, Faith and Climate Network, Brahma Kumaris und der Baha’i International Community organisiert wurde. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Rolle des Glaubens beim Aufbau einer gerechten und regenerativen Zukunft.
Maureen Goodman von Brahma Kumaris wurde gebeten, die Veranstaltung mit einer Meditation zu beginnen. Sie sprach einige Worte, um die Teilnehmer daran zu erinnern, dass wir eine heilige Verbindung zu uns selbst, zum Göttlichen und zu Mutter Erde haben. Anschließend führte sie alle in einen kraftvollen Moment tiefer Stille. Dr. Laura Gold von der Laudato Si‘-Bewegung erklärte dann, dass jetzt nicht nur ein Übergangsprozess, sondern eine Transformation notwendig sei.
Es folgte ein wunderschöner Dialog und Reflexionen der Redner, die sich um drei Leitfragen drehten:
- Wie können Menschen aller Glaubensrichtungen oder ohne Glauben sinnvoll handeln, auch wenn ihre Regierungen nicht genug tun?
- Wie können wir Spiritualität, Religion und traditionelle Überzeugungen mit sinnvollen Klimaschutzmaßnahmen verbinden?
- Wie können wir unterschiedliche Auffassungen zum Klimawandel unterscheiden: wissenschaftliche, traditionelle, indigene und spirituelle, und gemeinsam handeln, mit Würde und Gerechtigkeit für die Schwächsten?
Zum Abschluss berichtete Marinez Bassotto, die erste Erzbischöfin Lateinamerikas, von ihren Erfahrungen in Amazonien und davon, wie ähnlich indigene Glaubensvorstellungen und Tradi- tionen den gängigen Religionen sind. Sie forderte alle auf, sich ihrer persönlichen Verantwortung für die Pflege unseres gemeinsamen Zuhauses bewusst zu werden.