Teilnahme der Brahma Kumaris an der COP30
Bewusste Ernährung, kreative Kreislaufwirtschaft und Stimmen aus Religion und Spiritualität
Bericht 5: 18. - 19. November 2025
Die COP30-Konferenzen sind immer eine großartige Gelegenheit, die Verbindungen und Partnerschaften zu pflegen, die das BK-COP-Team im Laufe der Jahre aufgebaut hat. Die in diesem Bericht vorgestellten Pressekonferenzen und Workshops zeigen, wie freiwillige Organisationen, darunter auch Glaubensgemeinschaften, eine Vielzahl von Stimmen in die globale Diskussion einbringen. Sie vertreten Perspektiven, die in formellen Verhandlungen oft marginalisiert werden, wie beispielsweise die der indigenen Völker, der Jugend und der Zivilgemeinschaften, die an vorderster Front von der Klimakrise betroffen sind.
Die Veranstaltungen präsentieren vielfältige Lösungen, darunter eine Session zum Thema „Bewusste Ernährung”, in der die energetische und spirituelle Verbindung zwischen Ernäh-rung und globalem Wohlbefinden untersucht wurde. Ein kreativer Workshop befasste sich eingehender mit „kreativer Kreislaufwirtschaft“ als kultureller Praxis und Weg zu innerer Resilienz. Darüber hinaus wurde in den Diskussionen im Climate Wisdom Studio der Wert spiritueller Praktiken und Meditation für die Förderung der inneren Stabilität und Resilienz hervorgehoben, die notwendig sind, um positives Handeln aufrechtzuerhalten und komplexe Hindernisse zu bewältigen.
Ethik und Frieden: Beschleunigung des Klimaschutzes
Pressekonferenz 18. November
Sonja Ohlsson eröffnete die Veranstaltung mit der Feststellung, dass die Klimakrise nicht nur eine politische, sondern auch eine moralische und menschliche Krise sei.
Golo Pilz gab einen Überblick über die weltweiten Aktivitäten der Brahma Kumaris in den Bereichen Ethik, Frieden und Klimaschutz. Er stellte eine Reihe positiver Strategien vor, die laut Brahma Kumaris zur Bewältigung der sich abzeichnenden Klimakrise beitragen können.
Suresh Yadav
F: Wie integriert das Commonwealth Ethik und Gerechtigkeit in seine Klimastrategie, um sicherzustellen, dass die Politik und die Klimaschutzmaßnahmen ethisch und fair sind, und können andere Organisationen von Ihnen lernen?
A: Wir haben eine Commonwealth-Charta, die 2012 von den Staats- und Regierungschefs des Commonwealth verabschiedet wurde und deren Grundlage Ethik, Nachhaltigkeit, nachhaltige Entwicklung, Konsens und das Eingehen auf die Stimmen von Jugendlichen und Frauen sind, die die grundlegenden Prinzipien darstellen. Wir brauchen die Kraft, das zu tun, was für den Planeten richtig ist. Dafür brauchen wir inneren Frieden. Aus diesem Grund praktiziere ich Meditation.
Sister Jayanti
F: Wie können innerer Frieden und ethisches Bewusstsein globale Führungskräfte und Gemeinschaften befähigen, mutige und richtige Entscheidungen zu treffen, und können Sie einige Grundsätze nennen, um dies für uns praktischer zu gestalten?
A: Führungskräfte und andere haben sich von ihren Versprechen abgewandt. Ich würde sagen, dass diejenigen am meisten leiden, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben. Können wir also Fairness und Gerechtigkeit als ethische Werte betrachten, die einen Übergang zu einer neuen Beziehung zur Natur, zu innerer Harmonie, zu anderen Menschen und auch zum Planeten unterstützen können? Wir können uns Transparenz und Verantwort-lichkeit zum Vorbild nehmen und den Mut und die Willenskraft finden, die nötig sind, um dies zu verwirklichen.
Die Veranstaltung endete mit einer geführten Meditation.
Bewusste Ernährung, bewusster Planet:
Strategien, Praktiken und Ethik als Triebkräfte für Klimaschutzmaßnahmen
Pressekonferenz am 18. November 2025
Sister Jayanti sprach über den Zusammenhang zwischen der Auswirkung unserer Ernäh-rung auf unsere körperliche und geistige Gesundheit und dem Einfluss unseres Geistes auf unsere Ernährungsgewohnheiten. Tatsächlich wirkt sich der gesamte Prozess, von der Lebensmittelproduktion bis zur Zubereitung, auf unser Wohlbefinden und das Wohlbefinden unseres Planeten aus. Sie sprach über die wachsende Initiative „Yogic Farming” in Indien, bei der Meditation in den Anbau von Nutzpflanzen integriert wird. Eine Universitätsstudie ergab, dass sich die gesunden Bakterien im Boden vermehrten und die Pflanzen mehr Geschmack hatten, wenn die Prinzipien des yogischen Landbaus befolgt wurden. Sie betonte die Bedeu-tung von Bildung und einer Rückkehr zu Werten und Ethik.
Enric Noguera sprach über das One-Health-Konzept: dass die Gesundheit des Planeten, der Tiere und der Menschen voneinander abhängt. Wenn wir uns heute den Zustand des Planeten ansehen, wird deutlich, dass wir etwas falsch machen. Wir werden immer mehr gespalten, wissen nicht mehr, wer wir sind, und sind voneinander entfremdet. Dieser Mangel an Bewusstsein und Achtsamkeit zeigt sich auch in der Politikgestaltung. Er sprach auch über die Macht des Marketings und den Einfluss von Unternehmen auf Einzelpersonen in der Politikgestaltung.
Dr. Larissa Carreiro aus Brasilien sprach über den Zusammenhang zwischen unseren aktuellen Ernährungsgewohnheiten und -systemen und der Entwaldung, deren Änderung auch eine der schnellsten Lösungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen darstellt. „Bewusste Ernährung” umfasst auch die Ethik der Lebensmittelproduktion. Jede Mahlzeit ist eine Entscheidung, die sich auf das Land, das Klima und die Gemeinden auswirkt. Der Plant Based Treaty sieht vor, dass Regierungen Maßnahmen ergreifen, die die Regeneration, die Ernährungssicherheit und die kulturelle Widerstandsfähigkeit fördern. Beim Klimaschutz geht es um die Vernetzung des Lebens und die Achtung aller Lebensformen.
Kreative Kreislaufwirtschaft:
Wo Kunst auf neue Möglichkeiten trifft
Capacity Building Hub, Blue Zone
18. November 2025
Rund 20 Teilnehmer nahmen an den kreativen Aktivitäten teil, die vom Reinventing Futures Institute, LB Cultura Circular und Brahma Kumaris organisiert wurden. Die Veranstaltung bot eine partizipative Erfahrung, die Kunst, Musik, Meditation und kollektive Reflexion miteinander verband und kreative Kreislaufwirtschaft sowohl als kulturelle Praxis als auch als inneren Weg zur Klimaresilienz untersuchte. Der Sitarspieler Alex Pochat und der indigene Künstler Val Munduruku trugen mit künstlerischen und musikalischen Elementen zum Kern der Veranstaltung bei.
Climate Wisdom Studio: Die Zukunft gestalten, die wir uns wünschen
19. November 2025
An diesem Abend sprach Sonja Ohlsson, internationale Koordinatorin der Brahma Kumaris Environmental Initiative, mit Vanessa Nakate, Projekt Dandelion und UNICEF-Botschafterin, Budi Tjahjono, Advocacy Director Franciscans International, und Sister Jayanti, stellver-tretende Verwaltungsleiterin der Brahma Kumaris.
In dieser Folge ging es um die Bedeutung positiver Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung und Lösungsfindung sowie um die Kraft spiritueller Erkenntnisse und Praktiken, die uns durch schwierige Zeiten tragen.
Von links nach rechts: Vanessa Nakate, Sr Jayanti, Sonja Ohlsson
Vanessa Nakate erzählte, wie sie, als sie sah, wie die Menschen in ihrem Heimatland Uganda vom Klimawandel betroffen waren, das Bedürfnis verspürte, etwas dagegen zu unternehmen. Sie fasste Mut und organisierte eine Reihe von Klimastreiks. Sie sprach auch über die Bedeutung von Wohlbefinden und Gelassenheit im Kampf gegen den Klimawandel. Es ist eine schwierige Erfahrung, insbesondere für junge Menschen, mit der Frustration der Untätigkeit umzugehen.
Sister Jayanti erzählte, wie Meditation uns neue Energie gibt, uns hilft, Hindernisse zu überwinden und nicht auszubrennen. Sie sagte, dass sie ohne ihr spirituelles Verständnis jetzt sehr besorgt wäre und dass dies sie motiviert, ihre Erfahrungen zu teilen. Ich weiß, dass uns die innere Stabilität und Widerstandsfähigkeit, die Meditation in uns aufbaut, in den bevorstehenden schwierigen Zeiten helfen kann, diese zu überstehen.
Climate Wisdom Studio:
Innere Widerstandsfähigkeit, Erneuerung des Planeten
17. November 2025
Budi Tjahjono berichtete, wie sehr der heilige Franziskus die gesamte Schöpfung schätzte, sich um die Armen kümmerte und mit der heiligen Klara zusammenarbeitete. Er sagte, dass es ohne Menschenrechte keinen Planeten gibt. Wir müssen uns um unseren Planeten kümmern. Er nannte Beispiele dafür, wie die Menschenrechte durch den Klimawandel beeinträchtigt werden. Eine tägliche Praxis der Stille und die Frage an sich selbst: Wie kann ich heute Gott und anderen nützlich sein? ermöglicht es uns, auf dem richtigen Weg zu bleiben und Hoffnung und Optimismus aufrechtzuerhalten.
Sister Jayanti sprach darüber, wie wichtig es ist, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, um unsere inneren Batterien wieder aufzuladen. Außerdem sei es wichtig, sich immer wieder vor Augen zu führen, warum man tut, was man tut, und sich selbst als Werkzeug für die jeweilige Aufgabe zu sehen. Insbesondere das Verständnis von mir selbst als Werkzeug für Gottes Aufgabe hält mich aufgeladen und leicht.
Ökumenischer Rat der Kirchen: Glaubensvertreter fordern auf der COP30 entschlossene Klimaschutzmaßnahmen als moralische Pflicht
Pressekonferenz am 19. November
Die gemeinsame Botschaft dieser Pressekonferenz war ein moralischer Appell zu ehrgeizigen Maßnahmen, da die COP30 in ihre letzte Woche ging, mit Schwerpunkt auf Fragen der Klimagerechtigkeit, der Notwendigkeit, das 1,5-Grad-Ziel aufrechtzuerhalten, und der Dringlichkeit der Finanzierung für gefährdete Nationen.
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